Whisky

Whisky Café L & B in Amsterdam



„Amazing Grace“

Marc Steffen


Mein erstes Whiskytasting am 27. Mai 2022


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Dirk Schlüter`s Geniessertreff Heiligenhaus

Brother`s in Malt

The Cask Wizard – Marco Mack –

Scotia Spirit

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Whic

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Jetzt sitze ich hier mit einem Arran 18 mit 46% Alc. und versuche mich mal in Notes, die allerdings
mit nichts und niemandem konkurrieren sollen und schon gar nicht können. Es ist eher für mich und für alle die daran Spaß haben.

Nase: Sehr würzig und ein Anflug von Obstsalat. Dunkle Früchte mit einer Note von reifen Orangen.
Zimt, oftmals erwähnt (gucke ja auch Videos), nehme ich nicht wahr. Eher eine Würze die vom Fass her rührt. Voll und satt kommt der Arran daher.

Mund: ein starker Antritt ohne zu alkohollastig zu sein, denn den Alkohol spürt man kaum.
Die Früchte holen sich im Mund ihren Raum, sehr intensiv mit braunem Zucker. Intensiv und kräftig. Ein Genuss.

Abgang: alle Eindrücke wiederholen sich. Sehr lecker. Man möchte gleich nachschenken.
Den Abgang würde ich als sehr angenehm und mittellang bis lang bezeichnen.

Er ist nicht preiswert, für meinen Geschmack aber eine lohnende Investition


Im Glas ein Tamdhu Dun Bheagan 15 Jahre 1990-2005, Vintage Bottling, Port Finish 43% Alc.

Nase: Sofort ist die (Port-) Weinnote da, reife dunkle Früchte. Könnte Kompott aus Pflaumen und Pfirsich sein.
Nach kurzer Zeit etwas leichter werdend, der Alkohol tritt zurück. Trockenfrüchte und eine entsprechende Süße.

Mund: Leicht prickelt der Alkohol auf der Zunge, etwas pfeffrig. Wärmend, weich und sehr angenehm.
Ich schmecke Rosinen evtl. einen Hauch Marzipan, vielleicht. 😉

Abgang: Wärmend und mittellang. Die leichte Pfeffrigkeit verliert sich schnell, die Süße bleibt am Gaumen.

Sehr angenehmer Whisky den man auch mal im Sommer trinken kann.


Bushmills Steamship Collection – Port Cask 40% Alc.

Nase: eine leichte Weinnote (ist das schon Port?), der Alkohol ist kaum spürbar.
Ein Hauch Mandarinen, etwas Bisquit vielleicht und ein wenig süß.

Mund: Der Alkohol ist jetzt auf der Zunge spürbar (wo kommt der denn her?) sehr würzig.
Eindeutig Port, langsam trockener werdend.

Abgang: eher kurz und relativ trocken, eine leichte Schärfe.

Nicht wirklich komplex, aber ein leckerer Whiskey der sehr unkompliziert ist. Ich mag den.


Ich wollte gerade schreiben das ich hin und wieder eine Zigarre rauche, im Laufe der Zeit aber festgestellt habe das es mir mit Whisky irgendwie den Genuss nimmt und zwar am Whisky.
Ständig habe ich den Rauch der Zigarre „im“ Whisky, mir gehen Aromen verloren und dafür ist mir einfach der Whisky zu schade.
Aber all das hat Pat Hock in seinem Video leider gut beschrieben.
Danke Pat. 🙁



The Maltman, Ben Nevis ,19 Jahre, 47,5% Alc. aus einem Fino Sherry Fass. Fass-Nr.: 789, Flaschen: 182

Lange hatte ich den nicht mehr im Glas, aber bei den Temperaturen kein Wunder.

Nase: Bumm! Sherry, reife dunkle Früchte, so etwas wie Leder, Vanille natürlich und der Alkohol ist kaum zu spüren
ein harmonischer Whisky mit einer leichten Malznote und einer Spur von verschiedenen Gewürzen, frisch gemörsert.

Mund: Der Alkohol macht sich bemerkbar aber nicht zu stark, eher sehr angenehm. Ich spüre eine leichte Pfeffernote.
Es erinnert mich an Kompott, ich kann mich aber nicht wirklich entscheiden, irgendwas aus Kirschen oder/und Pfirsischen.

Abgang: Er ist mittellang bis lang. Es bleiben die Gewürznoten, die Sherrysüße tritt in den Hintergrund.

Alles in allem ein komplexer Whisky der Spaß macht.


Highland Park, Wings of the Eagle ,16 Jahre, 44,5% Alc. gelagert in ausgewählten Eichenfässern.

Mein erster HP war der 18-jährige und der war ein Traum.
Leider schwingt man bei Highland Park immer mehr die Marketing-Keule.
Diese ganzen Serien halte ich für nicht nötig, jedenfalls aus meiner Sicht. HP sieht das sicher anders.
Ähnlich wie bei Ardbeg versucht man neue Whisky`s zu hypen. Da leidet die Qualität und der Verbraucher, denn der zahlt die Zeche.

Oben seht ihr kein Bild vom Whisky da ich mir lediglich ein Sample bestellt habe.

Nase: Er ist würzig, aber nicht aufdringlich. Er wirkt rund, duftet nach Kardamom und Piment.
Nach dem halben Gewürzregal folgt die Sherry-Süße, etwas Traubengelee (wie die von Marion),
dunkle Schokolade und Trockenfrüchte.
Könnte ich das doch nur alles aufschlüsseln! Es macht Spaß den Whisky mit der Nase zu erkunden.

Mund: Weich und rund ist er auch im Mund, aber sofort schlägt die Würze zu, ein leichtes Prickeln auf der Zunge.
Dann spürt man wieder die Süße im Mund, die Schokolade vermisse ich hier.

Abgang: Mittellang bis lang ist der Abgang. Die Würze verschwindet langsam, er wirkt wärmend und die
dunkle Schokolade macht sich wieder bemerkbar, wie schön.

Die HP-typische Rauchnote kann ich nicht spüren, aber ich vermisse sie auch nicht.
Schade das ich nur ein Sample habe 😉
Ein Highland Park der mir wieder sehr gut gefällt. Für knapp 90 Euro erwarte ich das eigentlich auch.


Da habe ich doch noch ein Sample des Benriach 20 Jahre mit 43% Alc. im Schrank „gefunden“.
Jetzt habe ich da Lust drauf.

Mittlerweile steht er schon etwas im Glas und ich kann nur sagen: es duftet!

Nase: kraftvoll und würzig mit Honignoten an erster Stelle, ein wenig Vanille und dann dominieren Holztöne.
Aber immer wieder ist der Honig spürbar. Toll, ich traue mich gar nicht den guten Tropfen zu trinken. Welch ein Aroma!
Die Würze tritt etwas hervor, der ist definitiv alt.

Mund: sehr rund und voll tritt er an. Trotz der „nur“ 43% prickelt es leicht auf der Zunge.
Dunkele Schokolade, Nüsse und wieder der Honig. Es läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
Wieso habe (hatte) ich nur ein Sample?

Abgang: nicht so lang wie erwartet, eher kurz, mit gutem Willen mittellang.
Eine leichte Bitterkeit ist da und eine Malzigkeit spüre ich. Das war`s dann auch schon.

Fazit: obwohl der Abgang etwas enttäuschend ist aber die Nase überragend, hatte ich einen sehr schönen Tropfen im Glas.
Die Flasche für rund 80,- EURO ist nicht preiswert, aber für einen 20 Jahre alten Whisky durchaus vertretbar zum jetzigen Zeitpunkt.


Michel Couvreur
Ein paar Samples stehen mir zur Verfügung, der Cap a pie, Candid (leicht rauchig), Overaged CS und der Blossoming Auld Sherried

Man muss schon sagen das es die Flaschen in sich haben. Es ist nicht nur die Qualität sondern auch die Quantität, denn einige Flaschen scheint es nur in der Größe „Magnum“ zu geben.
Demnach sind auch die Preise. Der Cap a Pie kostet zur Zeit im Brühler Whiskyhaus rd. 49,- Euro und da kann man nicht meckern. Beim Blossoming Auld Sherried sind wir aber schon bei
179,- Euro (0,7L) angekommen und das muss man erst einmal ausgeben wollen.

Mein kurzes Fazit aus den bisherigen Verkostungen der Whisky`s:
Der Cap a Pie ist ein einfach zu verkostender Whisky der keine großen Hürden aufstellt. Weich, rund und süß und jeden Cent Wert.

Der rauchige unter den Vieren ist der Candid. Ich habe ihn gestern erneut probiert und ich fand ihn sehr angenehm. Der Rauch kommt nicht mit Gewalt und es gibt keine phenolische Note.
Im Hintergrund erschließt sich schnell eine Weinnote. Er hat einen würzigen Antritt.

Michel Couvreur Overaged CS: kräftig im Antritt, mit seinen 52% auch kein Wunder. Später macht sich Sherry breit.

Blossoming Auld Sherried: der Preis von 179,- Euro ist sicher eine Ansage, aber der Whisky ist unheimlich komplex.
Er braucht, wie eigentlich auch die anderen 3, etwas Luft zum atmen. Dann kommt er gewaltig. Süßer Sherry ist deutlich spürbar, im Gaumen ist er sehr ölig und füllt den Mundraum komplett aus.
Renè Tröger, von ihm habe ich die Samples gekauft, hat mir besonders diesen Whisky empfohlen. Ich tat meinen Unmut darüber kund das ich keinen Macallan gefunden habe der mir gefällt.
Vor allem bei den aufgerufenen Preisen war ich bisher doch ziemlich enttäuscht.
Ich muss ihm Recht geben, diesen Whisky würde ich auch einem Macallan 18 vorziehen. Top.
Aufgrund des Preises wird es bei mir höchstwahrscheinlich bei dem Sample bleiben. 😉


Scotia Spirit
Glenmorangie Lasanta. Den hatte ich bisher noch nicht gekostet.
Ein schöner milder Sherry-Whisky in angenehmer Trinkstärke (43% Vol.) abgefüllt.
Das war ein guter Einstieg um die Zunge auf weiteres vorzubereiten.

Dann entschied ich mich für einen Ancnoc 18 aus dem Haus Knockdhu.
Vollmundig, süß und ein deutlicher Eichenanteil. Die Gewürze sind deutlich durch die 18-jährige Reifung.
Angenehm zu trinken. Nichts außergewöhnliches, aber nicht abzulehnen 😉
Das PLV ist durchaus gut.

Und dann sprang ich auf den Zug auf. Den Zug nach Glenallachie.
Unser Begleiter durch den Abend Craig Ian Fyfe empfahl den Glenallachie 15 und jeder wollte plötzlich mal einen Schluck.

Und das war die Überraschung des Abends. Ein dunkler und nicht gefärbter Whisky mit einem wuchtigen Sherryaroma.
Kräftig, süß und schwer. Ein Nase voll Kompott und Honigsüße. Betörend.
Überwältigend im Geschmack, volle Würze und immer wieder diese Sherrysüße mit Vanille gepaart.
Was für eine Bombe.
Sicher gibt es bessere und komplexere Whiskys, aber der ist sein Geld wert.
Und eine solche Süße bei einem Whisky hatte ich wohl noch nicht.
Ich glaube das mein nächster Kauf genau diesem Whisky gilt.

Es gab auch noch den ein oder anderen in Fassstärke zu trinken u.a. einen Glenturret von G&M, einen Glenallachie von Octave
oder einen Auchroisk von James Eadie, keiner war ein schlechter!!

Alles in allem muss ich sagen das ich hier nicht zum letzten Mal war.
Auch kann man im Tearoom mal in aller Ruhe einen Afternoon – Tea zu sich nehmen, ob in der Ladies oder der Gentleman`s Ausführung.
Für mich ist es wichtig das Scones auf dem Tisch sind!!

Auf jeden Fall Daumen hoch für den Abend mit Rudi im Scotia-Spirit in der Friesenstraße in Köln.


Heute im Glas ein Mortlach vom unabhängigen Abfüller A.D. Rattray
17 Jahre alt im Sherry Cask gereift und mit 56,3 % Vol. abgefüllt.

In der Nase ist er recht mild, denn der Alkohol hält sich dezent im Hintergrund.
Man erkennt leichte Sherry-Noten, es riecht nach reifer Birne, Vanille und etwas nach Butterkuchen. Reife Trauben kommen durch.
Mit etwas Wasser wird er etwas buttriger, eine leichte Marzipan-Note glaube ich zu riechen.

Im Mund ist der Alkohol deutlich zu spüren, eine Ingwerschärfe macht sich breit. Erst allmählich wird er süßer.
Ein paar Tropfen Wasser machen ihn etwas schärfer aber auch süßer.
Man spürt eine deutliche Würze, meiner Meinung nach eine Mischung aus Nelke und Ingwer.
Die Würze passt sehr gut zur Sherry-Note.

Der Abgang ist mittellang, pfeffrig und süß zugleich.
Die Zugabe von Wasser lässt den Abgang länger werden und er erscheint noch süßer.

Ja, ich würde ihn nochmals kaufen, zumal der Brennerei-Character nicht verloren gegangen ist.

Ein feiner Tropfen.


Jetzt mal was besonders:
Eine Gruppenabfüllung für die „Hocksheads“: es ist ein Glenallachie mit 60,5% Vol. 324 Flaschen gibt es nur.

Nach ca. 15 Minuten im Glas ohne Wasser sammle ich die ersten Eindrücke.
Der Duft hat sich schon im Wohnzimmer breit gemacht.
Nase:
kräftiger Antritt, Pflaumenkompott mit Gewürzen wie Kardamom und vielleicht etwas Zimt. Der Alkohol ist kaum spürbar, also schön eingebunden.
Etwas später kommt ein Hauch von Glühwein.
Mund:
er macht sich breit – sehr mundfüllend.
Der Alkohol schiebt und hinterlässt eine pfeffrige Schärfe.
Er ist ölig auf der Zunge und die PX-Süße lässt sich nicht leugnen.
Abgang:
mittellang, trocken werdend und leicht metallisch.

Nun mit Wasser
Nase:
nach wie vor kräftig aber weicher (wärmer).
Kompott und Gewürze bleiben, sind aber gefälliger
Mund:
er bleibt kräftig wird aber süßer, die pfeffrige Schärfe bleibt.
Eine tolle Mischung.
Er füllt immer noch den ganzen Mund aus, Speichelfluss setzt ein.
Abgang:
mittellang, nicht mehr ganz so trocken.
Die metallische Note tritt etwas in den Hintergrund – oder ich habe mich daran gewöhnt.
Ein sehr leckerer Malt in Fassstärke dem man seine 5 Jahre kaum anmerkt. Ich hab ihn auf mind. 7 Jahre getippt.
Etwas Wasser lässt ihn sich richtig entfalten.


Gestern Abend hatte ich 2 Whisky`s aus einer Brennerei zum Vergleich im Glas:
Glenmorangie Quinta Ruban 12 Jahre und den neuen Quinta Ruban 14 Jahre
beide mit einem Portwein – Finish und mit 46% Vol. abgefüllt, also genau mein Beuteschema.

Zuerst einmal konnte ich keinen Unterschied feststellen.
Nach ca. 15 Minuten im Glas war der 12-jährige kräftiger in der Nase, der 14 zurückhaltender und etwas floraler.
Alles in allem war der Unterschied doch gering. Über die Farbe braucht man nicht zu reden, denn Glenmorangie färbt.

Im Mund tritt der 12er kräftig an. Man spürt den Alkohol deutlich, aber im positiven Sinn.
Zartbitterschokolade ist eindeutig zu schmecken. Dann schmeckt man auch das Finish im Portweinfass.
Der Abgang ist mittellang und am Ende ganz leicht bitter, aber angenehm. So mag und kenne ich ihn.

Der 14er kommt nicht ganz so kräftig, aber auch er kann die 46% nicht leugnen.
Der Portwein ist spürbar, aber etwas weniger als beim 12-jährigen.
Auch diese wunderbare Schokoladennote fehlt, allerhöchstens ist sie ganz leicht im Hintergrund.
Dafür hat man deutlich mehr Weinnoten auf der Zunge.
Der Abgang ist ähnlich wie bei 12er.

Nachdem ich die beiden probiert habe kann ich für mich feststellen das der 12-jährige mir etwas lieber ist.
Alleine schon weil er kräftiger rüberkommt und nicht so weich (glattgeschliffen) ist wie der 14-jährige.
Wenn man bei beiden nach dem Charakter des Whisky`s sucht, so hat für mich der „alte“ durchaus mehr davon.

Noch kann man ihn kaufen, aber er wird leider aus den Regalen verschwinden.


Edradour Super Tuscan Batch 3 mit 46 Vol. %

Ein Whisky der schon lange bei mir im Schrank steht. Das bedeutet das ich sehr sparsam mit ihm umgehe.
Sehr schwer ist er zu bekommen und wenn, dann zu einem Preis den man nicht unbedingt ausgeben muss.
Aber seine Grenzen wird ja wohl jeder kennen.

Nase: der typische Distillerie-Charakter steigt in die Nase.
Dazu süße Weinnoten, dunkle süße (Trocken-)Früchte schmeicheln der Nase, der Alkohol ist kaum zu bemerken.
Ganz weich kommt dieser Edradour trotz seiner 46% daher.

Mund: würzig ist er, aber mit einem milden Antritt.
Auch auf der Zunge spürt man den Alkohol kaum.
Jetzt geht es los: Kirschstreusel, Trauben, Kiwi … und alles mit einem Bisquit vereint.
Das macht Spaß.

Abgang:weich und trockenwerdend, aber auch ohne die Süße zu verlieren.
Der Abgang ist mittellang bis lang.
Hoffentlich habe ich noch lange etwas von diesem einzigartigen Whisky aus der ehemals kleinsten Distillerie Schottlands.


Glenlivet 18 43 Vol. %

Ein eleganter volljähriger Single Malt, Standard im Hause Glenlivet

Nase: Sehr würzig, Eiche ist zu spüren allerdings ohne aufdringlich zu sein. Angenehm und leicht
Ein wenig kommt der Alkohol durch. Sehr ausgewogen und auch fruchtig. Schön.

Mund: Leicht prickelt der Alkohol auf der Zunge, aber nicht zu sehr.
Diese wunderbare Würze ist auch auf der Zunge zu spüren. Früchte (ich weiß nicht welche es sind) sind wieder zu spüren.
Man spürt die Eiche im Abgang und auch hier gibt er sich erwachsen.

Abgang: Dieser 18-jährige hat einen mittellangen bis langen Abgang der Lust auf mehr macht.
Man spürt ebenso die Früchte, die Würze und natürlich die Eiche.

Ein Whisky der Spaß macht. Man kann sich viel Zeit lassen und der Nase und dem Gaumen was gönnen.
Ich denke das dieser Glenlivet auch einem Anfänger Spaß macht, natürlich auch einem erfahren Whiskyenthusiasten.

Es hat sich gelohnt mal wieder die Flasche zu öffnen.


Berry Bros & Rudd Sherry Cask Matured Blended Scotch mit 44,2 vol. % Alkohol

Was für eine Farbe! Diese Farbe verspricht viel. Kann der Blend das halten?

Nase: Sofort Sherry, dunkele und reife Trauben, Obstkuchen, Kompott, Bisquit und ein Hauch Marzipan.
Ein reines Vergnügen. Der Alkohol ist kaum zu spüren. Man möchte riechen und riechen und …. Wunderbar.

Mund: Jetzt spürt man den Alkohol auf der Zunge, ein leichtes prickeln (pfeffrig).
Was man gerochen hat schmeckt man auch. Herrlich. Das soll ein Blend sein? Warum nicht?
Ein Beispiel dafür was mit Whisky möglich ist wenn er in die richtigen Hände gerät.

Abgang: Im Abgang spürt man eine leichte Schärfe, allerdings ist diese nicht unangenehm.
Man hat noch etwas von der Süße des Whisky`s und zum Ende kommt eine leicht metallische Struktur durch.
Das Merkmal einen jungen Whisky ist da, lässt sich aber gut „ertragen“.
Und erst recht für einen Tropfen in der Preisklasse (um 35,- Euro).
Danke für dieses Geburtstagsgeschenk. Den werde ich wohl nachkaufen.


Hibiki Japanese Harmony Blend mit 43 vol. % Alkohol

Zuerst beeindruckt einen die Flasche mit diesem riesigen Korken. Edel sieht die Flasche aus, sehr hochwertig.
Ob der Whisky halten kann was die Aufmachung verspricht?

Nase: Wow. Was für unterschiedliche Fruchtaromen, großartig. Man spürt anfangs ganz leicht den Alkohol in der Nase.
Je länger der Blend mit Sauerstoff in Berührung kommt umso mehr verliert sich der Alkohol, dieser ist sehr gut eingebunden.
Nun wechseln sich Früchte mit floralen Noten und Gewürzen ab. Eine leichte Ingwerschärfe kommt durch

Mund: Es geht so weiter. Fruchtnoten, florale Noten wechseln sich mit den Gewürznoten ab.
Dieses Wechselspiel scheint kein Ende zu nehmen. Dabei ist der Whisky weich und angenehm auf der Zunge, leicht ölig.
Man möchte gar nicht aufhören diese wunderbaren Tropfen zu verriechen und zu trinken.
Ich war schon aufgrund der Aufmachung skeptisch, aber der hier ist einfach TOP.

Abgang: Der Abgang ist mittellang. Der Whisky wärmt ganz leicht und angenehm.
Hierbei gehen die Gewürznöten leicht zurück, es bleibt nur noch die Süße der Früchte bis er langsam verblasst.

Ein wahrer Genuss, nur schade das ich lediglich ein Sample habe, aber immerhin auch diese wirklich edle Flasche.


Vergleich Highland Park 18 (alte Version) mit 43 vol. % Alkohol vs. Cask Orkney von A.D. Rattray mit 46 vol. % Alkohol

Das „Original“ kommt sehr weich in der Nase an. Kein Alkohol zu spüren und kaum Rauch.
Im Mund ist er direkt anwesend.
Das immer wieder erwähnte Heidekraut und der typische feine Rauch
prägen den Brennerei-Charakter von Highland Park.
Süße Sherrynoten liegen über dem leichten Rauch.
Ein Genuss auf der Zunge. Ein mittellanger Abgang lässt einen diesen Malt nicht so schnell vergessen.

Der Cask Orkney 18, bekanntlich ein HP, geht da schon anders zu Werke.
Er ist sofort in der Nase, man spürt als erstes den Alkohol. Nicht unangenehm, aber sehr deutlich.
Man sollte ihm etwas Zeit im Glas lassen (natürlich auch dem HP 18), so tritt der Alkohol etwas in den Hintergrund.
Im Mund überrascht er nicht so wie der HP 18 da er schon in der Nase so präsent ist.
Der Abgang ist ebenfalls mittellang und schön wärmend.

Fazit:
Ein Vergleich der beiden ist nicht leicht, jedenfalls für mich.
Auf der Zunge und im Abgang sind sich beide sehr ähnlich.
Der „alte“ HP 18 ist nur noch schwer zu bekommen und kostet rund 100,- €, meist etwas darüber.
Für etwas über 60,- € bekommt man den Cask Orkney 18 vom unabhängigen Abfüller A.D. Rattray.

Der deutlich günstigere Preis, 3% mehr Alkohol und somit mehr Geschmack würden mich zum Cask Orkney greifen lassen.

Optisch macht weder der Karton noch die Flasche was her, aber er ist ja auch schließlich zum Trinken da. 😉


Kavalan Solist Port Cask mit 59,4% vol. Alkohol

Leider musste ich mir das Foto aus dem Netz besorgen, denn ich hatte lediglich ein 3 cl großes Sample von diesem Whisky.

Nase: Was für ein Duft in der Nase! Aber halt, hab ich da eine Fehlnote? Vielleicht so etwas wie Schwefel oder doch eher Klebstoff?
Ich kann es nicht definieren und es ist auch nicht wirklich störend, nur ganz leicht im Hintergrund.
Da sind dunkele Früchte, Weinnoten, Kompott und etwas wie Leder. Vielleicht ist das die vermeintliche Fehlnote.
Reife Pflaumen, Nüsse und etwas Eiche. Der Alkohol ist kaum in der Nase zu spüren.
Man möchte ihn immer weiter verriechen, der ist sooo gut.

Mund: Wärmend, von den „Fehlnoten“ keine Spur mehr. Süße dunkele Früchte – Beeren und Pflaumen.
Sehr intensiv. Die Eindrücke von der Nase spiegeln sich im Mund wieder. Unglaublich lecker, der Alkohol kommt ganz leicht zum Vorschein.

Abgang: mittellang bis lang. Der Whisky ist mild und man denkt das er weg ist, aber nein, das ist noch was und er bleibt noch einige Zeit.

Fazit: Mit ein paar Tropfen Wasser gewinnt dieser Whisky aus Taiwan deutlich.
Auch braucht er etwas Zeit im Glas. Er wird mit dem Wasser etwas kräftiger aber auch spannender.
Der Abgang wird etwas weicher aber auch länger.
Es ist kein Whisky für „mal eben zwischendurch“.

Immer wieder liebäugele ich mit einem Glendronach 18 oder 21, aber die Preise schrecken schon ab.
Mittlerweile liegt der Glendronach 18 bei rd. 125,- € und das sollte man sich schon überlegen.
Der Kavalan ist nicht wirklich viel preiswerter, denn der kostet ca. 110,- €
aber den werde ich jetzt in meine Überlegungen mit einbeziehen.

Wahrscheinlich aber so lange bis auch dieser Whisky wieder jenseits von gut und böse ist.

Träumen darf man ja 😉


Mortlach 15 von Gordon&MacPhail mit 43% vol. Alkohol

Leider ist es wie mit fast allen hochwertigen Spirituosen, sie werden teurer.
Der Mortlach von G&M gehört natürlich auch dazu, mittlerweile ist man bei über 70,– € angekommen.
Muss man das mitmachen? Ich denke NEIN.
Solange aber noch viele, sehr viele, die aufgerufenen Preise bezahlen ….

Nase: Angenehm weich kommt der Mortlach daher.
Der Alkohol ist in der Nase nicht zu merken.
Er braucht ein bisschen Zeit im Glas, dann entwickeln sich Noten von dunkeln Früchten,
Sherrytöne machen sich breit und Fudge, ganz leicht. Dann kommt eine spürbare Würze von Piment und Muskatnuss.

Mund: Auf der Zunge entwickelt er seine Kraft mit deutlicher Würze
und einer ganz leichten Bitterkeit, vielleicht etwas Lakritz.
Eine pfeffrige Schärfe ist zu spüren aber keine alkoholische.

Abgang: Der ist Mittellang bis lang.
Speichelfluss setzt ein. Wärmend und süßer werdend verschwindet er ganz langsam mit einem ganz leichten bitteren Nachklang.

Ein toller Whisky der seinen Preis fordert.
Obwohl er so lecker ist sagt der Rentner in mir: jetzt ist Schluss bei mir.


Lord of Speyside aus der Speyburn Distillerie mit 52,7% Aklohol

Von diesem Speysider gab es lediglich 138 Flaschen und ich freue mich eine davon bekommen zu haben.
Der Preis stimmte übrigens noch, eine Altersangabe ist nicht zu entdecken.
Abgefüllt wurde der Speyburn von Whiskykeller in Bruschied.

Nase: Zunächst ist er recht verhalten, kein Alkohol.
Sehr mild, ich meine Bisquit zu riechen und eer ist leicht süß.

Mund: Auf der Zunge zeigt er was los ist, ein heftiger Antritt.
Dann wird er immer süßer.

Abgang: Der Abgang ist mittellang, sehr wärmend.
Wasser tut ihm sehr gut und zwar nicht nur ein oder zwei Tropfen, der kann etwas mehr vertragen.
Dann werden die süßen Früchte immer deutlicher und die Schärfe geht zurück, verschwindet aber nicht ganz und das ist gut so.

Wie man sieht ist die Flasche leer. Schlecht war er also nicht.


Jack Daniels Single Barrel -Bottled in Bond- mit 50% Alkohol

Jack Daniels, wirklich?
Ganz locker bleiben, der ist wirklich nichts für die Cola.
Schon die Flasche macht ordentlich was her. Massiv mit einem mächtigen Korken. Toll.

100 Proof, also 50% vol. Alkohol.
Bottled in Bond, was bedeutet das denn?

1. Nur eine einzige Destillerie darf an der Produktion beteiligt sein
2. Der Whiskey darf nur aus einer Herstellungs-Saison stammen
3. Mindestalkoholgehalt: 50 %Vol. – also 100 Proof
4. Er muss mindestens 4 Jahre reifen
5. Der Zoll verschließt und versiegelt über die Lagerdauer hinweg das Lagerhaus

Quelle: eye for spirits

Jetzt aber zum Whiskey.

Nase: Ein Schwall von Orangensaft und Orangenschale betäubt einen schon fast.
So etwas von frisch und fruchtig.
Vanille und Karamell vervollständigen den ersten Eindruck und machen Lust darauf den JD zu probieren.
Der Alkohol ist kaum zu spüren.

Mund: Hier spürt man den Alkohol, aber nicht übermäßig.
Mais ist sofort da, ebenso die Orangen, aber auch der für amerikanischen Whiskey typische Klebstoff.
Negativ kann man das aber nicht bewerten. Orange und Vanille übernehmen und drängen den Klebstoff nach hinten
bis er ganz verschwindet. Der Alkohol ist auf der Zunge zu spüren, aber auch das hält sich in Grenzen.
Wasser braucht man nicht unbedingt, obwohl in ein paar Tropfen süßer machen.

Abgang: Der Alkohol bleibt noch etwas spürbar, die Noten der Orange bleiben mittellang im Mund.
Er wird immer süßer.

Ein sehr angenehmer Jack Daniels der gerne in ein leeres Glas kommt und nicht zum Longdrink wird!


Glenallachie Single Cask 2009, abgefüllt mit 57,8% Alkohol für Deinwhisky.de

Der Malt reifte in einem Oloroso Pucheon und wurde am 18.03.2009 destilliert und im März 2020 abgefüllt und das wohl vor dem 18. März, denn er ist 10 Jahre alt.
Die Flasche trägt die Nummer 028 und ist eine von insgesamt 678 Flaschen.

Meine Erwartung an Glenallachie ist im allgemeinen sehr hoch, an diesen hier besonders.
Die Aufmachung und die die Farbe des Whisky sind schon toll.

Nase: Er ist süß und nussig in der Nase . Schokoladig kommt er daher, der Sherry ist da
und er gibt sich rund und elegant.

Mund: Auf der Zunge ist der Alkohol zu spüren, was einen ja auch nicht wundert.
Die Eleganz bleibt. Alles was man sich von einem sherrygereiften Whisky erwartet
bekommt man auch, Nüsse und Schokolade vom Oloroso.
Super.

Abgang: Im Abgang gibt er sich nicht mehr ganz so elegant, denn der Alkohol macht sich pfeffrig im Mund breit.
Unangenehm ist das aber nicht, im Gegenteil. Ein paar Ecken und Kanten schaden nicht.

Wasser tut dem Whisky richtig gut.
Er wird weicher, runder und intensiver. Die Schokolade verwandelt sich in Vollmilchschokolade.

Ein Traum!


Glentauchers Hocksheads, Douglas Laing`s Old Paticular, Single Cask, 277 Flaschen,
abgefüllt mit 64,6% Alkohol für Pat Hock & Friends, Community Abfüllung

Nase: Alkohol, wo ist der denn bitte?
Okay, wenn man die Nase tief ins Glas steckt.
Im ersten Moment rieche ich dunkle Früchte.
Rosinen, Pflaumenkompott, brauner karamelisierter Zucker, vielleicht etwas Zimt und eine winzige Spur Butterscotch.
Dunkle, reife Früchte – toll!
Ich mag ihn gar nicht probieren, so toll riecht der Whisky.
Er ist auch schon 1 Stunde im Glas und da konnte er sich so richtig entfalten.
Mit Wasser wird er noch intensiver. Es dürfen durchaus mehr als ein paar Tropfen sein.

Mund: Da ist er ja, der Alkohol.
64,6% können auch nicht einfach weg sein. Es prickelt auf der Zunge.
Pfeffer, Chili? Ich bin mir nicht sicher.
Die Früchte sind weiterhin da. Was ich in der Nase hatte findet sich auch am Gaumen wieder.
Wasser macht ihn etwas weniger scharf und dadurch etwas gefälliger

Abgang: mittellang bis lang.
Der Whisky wärmt sehr. Ich schmecke etwas unbekanntes, kann es aber nicht näher beschreiben.
Das Wasser spielt im Abgang die größte Rolle. Er wird etwas „verträglicher“ und runder aber auch länger.

Damit macht man aber auch nichts verkehrt. Ein sehr schöner Whisky der nicht ganz so weichgespült ist.

Daumen hoch, ganz hoch.


Mein erstes Whiskytasting

Am 27.05.2022 bei mir zuhause.
Ich bin schon sehr gespannt wie es wird. Warten wir es mal ab.

Eines steht schon fest, das LineUp.
7 Whisky wird es auf jeden Fall am Freitag geben.
Die getorften Vertreter habe ich erst einmal weggelassen, stehen aber bereit.

    Singleton Luscious Nectar (PX, Oloroso und Bourbon Cask), 12 Jahre, Speyside, 40% Vol.
    Glen Grant 2004, 11 Jahre, von Gordon&McPhail, Speyside, 43% Vol.
    Glenmorangie „The Tayne“ (Amontillado Sherry Cask), Highlands, 46% Vol.
    Glenmorangie, 12 Jahre, „Nectar d`or“ (Sauternes Cask), Highlands, 46% Vol.
    Bunnahabhain 12, (Sherry Cask), Islay, 46,3% Vol.
    Glenrothes, Maker`s Cut, (1st fill Sherry-Seasoned Cask) Speyside, 48,8% Vol.
    Arran Amarone Cask, (Amarone Cask), Arran Island, 50% Vol.

Natürlich gilt: jeder darf alle, muss aber nicht!

Klaus Bruch hat eine kleine Reise durch Schottland erstellt und vertont.
Diese möchte ich euch hier gerne zeigen.

Wie war es denn jetzt?
Ich war ehrlich gesagt nervöser als bei jedem Vortrag während meines Berufslebens.
Keine Ahnung warum, denn ich kannte ja alle die bei mir zu Besuch waren.
Letztendlich aber war es doch ein gelungener Abend.

Wie erwartet empfanden alle den Singleton als „zu scharf“, trotz seiner nur 40% Vol. Alkohol.
Der Glen Grant kam da schon besser an, leicht und mild auf der Zunge und im Abgang.

Die beiden Glenmorangie habe ich zum direkten Vergleich zusammen ausgeschenkt.
Da lag der 12-jährige Nectar d`or leicht vorne.

Der 12er Bunnahabhain mit seinen 46,3% Vol. Alkohol kam sehr unterschiedlich an.
Von deutlich erkennbaren Sherrynoten bis „irgendwie muffig und moderig“ war bei den Meinungen alles dabei.

Als vorletzten Whisky gab es wieder einen Vertreter der Speyside, nämlich einen „Glenrothes“.
Der Maker`s Cut mit seinen 48% war dem ein oder anderen etwas zu spürbar auf der Zunge.
Die 48% Vol. Alkohol müssen ja auch irgendwie zu spüren sein, er wurde aber überwiegend positiv bewertet.

Zum guten Schluss wurde der Arran aus dem Amarone Cask probiert und wurde ebenfalls als „durchaus trinkbar“ bewertet. 😉
Seine 50% Vol. Alkohol jagten keinem einen Schrecken ein.

Dann die Zugabe.

Wer möchte durfte probieren was er wollte, die Nachfrage nach einen torfigen Whisky blieb nicht aus.

Hier bot ich den „Talisker Destillers Edition 2017“ an und den „Laphroig 10“.
Vorsichtig gesagt konnten beide nicht direkt Freunde finden…

Dann standen noch zur Auswahl der „Taraansay 14 Jahre, Blended Scotch“ von „Brothers in Malt“ hier aus Solingen und
der „Glentauchers“ von „Douglas Laing`s“, abgefüllt für die „Hocksheads“ mit 64,6% Vol. Alkohol und einem Alter von 11 Jahren.

Den „Taraansay“ hat leider niemand probiert (bleibt eben mehr für mich), der Glentauchers kam bei Andreas und Monika gut an:
Wasser war bei beiden Testern ein muss.

Es war für alle spannend, überraschend aber auch entspannt.
Wie unterschiedlich Whisky doch schmecken kann und wie unterschiedlich der einzelne Tropfen auch wahrgenommen wird.

Mir hat der Abend Spaß gemacht und ich hoffe es mal wiederholen zu können.


Glenallachie 16 Jahre, Past Edition, Billy Walker 50th Anniversary, 57,1% Vol. Alc.

Zunächst mal vielen Dank an Dirk Schlüter der die knappe Zuteilung der Flaschen nicht schamlos ausgenutzt hat
um schnelles Geld zu machen.
Ich hatte so die Möglichkeit 4 cl dieses Whiskys bei ihm zu bekommen.
Es gab 4000 Flaschen weltweit! Der UVP lag bei ca. 280,- € und jetzt werden Flaschen zwischen 800,- und 1.000,- € gehandelt.
Wer glücklich damit wird, bitteschön.
Ich bin jedenfalls froh ihn probieren zu dürfen.

Nase: Weich und dunkel kommt er daher, der Alkohol hält sich im Hintergrund.
Sherry und Fruchtkompott mit reifen und dunklen Früchten dominieren.
Man kann ihn lange verriechen und die Begeisterung nimmt nicht ab.

Mund: Der Alkohol ist deutlich zu spüren, aber ohne zu brennen oder unangenehm zu sein.
Sherry liegt hier weit vorne, ganz weit. Es entwickeln sich die dunklen Früchte.
Der Whisky füllt den Mund komplett aus.
Es ist ein großes Vergnügen diesen „Old-Style-Whisky“ zu verkosten.

Abgang: Ein langer Abgang. Er bleibt und geht einfach nicht weg.
Man hat schon fast Angst diesen langen Abgang durch schlucken zu verdünnen. Mehr davon!
Leider hab ich nur noch ca. 2cl übrig.

Mit Wasser wird er noch intensiver, er bleibt einfach im Mund und der Abgang wird länger und länger.
Mit noch mehr Wasser macht er weiter auf. Pflaumen, Kirschen, Gewürze, etwas Fudge oder vielleicht Marzipan.
Er klebt am Gaumen.

Dreimal habe ich jetzt Wasser zugegeben und bin sicher deutlich unter 50% angekommen und jetzt traue ich mich nicht
noch mehr Wasser zuzugeben, denn er fängt an leicht wässerig zu werden, schmeckt aber immer noch sehr gut 😉

Ob ich dafür 280,- € ausgegeben hätte? Definitiv nicht, auch wenn ich das Geld hätte.
Er ist aber sicher einer der besten Whisky die ich je probieren durfte!
Ich freue mich auf die letzten 2 cl.


Chivas Royal Salute 21 Jahre, Blend, 40 % Vol. Alc.


Alleine schon die Flasche und der massive Korken steigern die Vorfreude auf diesen Whisky.

Nase: Ein Blend wie er im Buche steht. Der Grain kann nicht verleugnet werden muss aber auch nicht.
Eine wunderbare Mischung aus Sherry und Grainwhisky. Die 40% kitzeln ganz leicht in der Nase.
Ganz deutlich ist der Sherry zu spüren und ein Korb voller Obst.

Mund: Der Alkohol ist überraschend präsent, immerhin sind es gerade mal die erforderlichen 40%.
Süß und weich ist der Chivas auf der Zunge. Cremig mit vielen reifen Früchten. Sehr angenehm.
Ein wunderbares Mundgefühl.

Abgang: mittellang bis lang. Der Grain zeigt sich wieder, was nicht negativ gemeint ist.
Ein sehr angenehmer Blend mit einem Preis der „etwas drüber“ ist. Hätte ich die Flasche nicht für die
Hälfte des UVP ersteigert wäre sie nicht bei mir eingezogen.
Ein wirklich toller Whisky der mir Spaß macht.


Mortlach Distillers Dram 16 Jahre, 43,4 % Vol. Alc.

Nase: Zuerst etwas zurückhaltend, dann spürt man leicht den Alkohol und
der Obstkorb voller Früchte macht sich bemerkbar. Sherry und dunkle, reife Früchte steigen hoch:
Sehr rund und schmeichelnd, ohne Ecken und Kanten.

Mund: Weich und süß. Den Alkohol spürt man kaum, nur ein leichtes prickeln auf der Zunge.
Der Whisky wird zunehmend süßer, kaum zu stoppen.

Abgang: Wärmend und süß. Mittelang bis lang.

Ein schöner Whisky der etwas Zeit im Glas benötigt, dann wird er noch weicher und macht auf.


Glen Garioch 15 Jahre, 53,7 % Vol. Alc.

15 Jahre war dieser Whisky im Fass und das die ganze Zeit.
Es handelt sich also um kein Finish im Sherryfass sondern um eine Vollreifung, so schön wie selten.

Nase: Ganz intensiv kommen die Sherry-Noten an. Reife, gezuckerte Pflaumen rieche ich.
Der Alkohol ist nur wenig spürbar. Gewürze wie Zimt und Muskat nehme ich wahr, dazu kommt noch Bisquit. Herrlich.

Mund: Im Mund ist der Alkohol sofort spürbar, irgendwo müssen die die 53,7% ja auch hin.
Wenn man sich daran gewöhnt hat kommt das Fass zur Geltung. Holz und Leder meine ich zu schmecken.
Dann ist der Sherry wieder da und das komplette Gewürzregal.

Abgang: Nchdem der Alkohol nicht mehr zu spüren ist wird es warm und süß.
Es hört erst einmal nicht auf. Man darf den Abgang durchaus als lang bezeichnen.

Einige Tropfen Wasser tun ihm gut und es dürfen durchaus mehr als die üblichen 2, 3 Tropfen sein
Das heißt man hat noch mehr Früchte und Gewürze auf der Zunge.
Er wird somit runder und intensiver. Wasser lohnt sich auf jeden Fall.

Wäre er doch nicht so teuer…


Mortlach – Signatory Vintage – 2008, 14 Jahre alt 46% Vol. Alc.

Der erste unabhängig abgefüllte Mortlach den ich probiere.

Nase: Vanille rieche ich vordergründig, dann grüne Äpfel und helle Trauben, sehr frisch.
Der Alkohol ist nur ganz im Hintergrund zu spüren. Er hat nichts mit dem 16er Mortlach zu tun den ich im Regal habe.
Dieser hier ist viel präsenter.

Mund: hier spürt man den Alkohol sofort, nicht unangenehm aber er ist deutlich spürbar,
etwas scharf auf der Zunge. Dann finden sich die grünen Äpfel wieder, etwas Bisquit und vielleicht Traubensaft.
Die Vanille versteckt sich gut hinter den anderen Aromen.

Abgang: den würde ich als mittellang bezeichnen, die Ingwerschärfe ist da und sorgt
für einen wärmenden Abgang. Auch hier sind die hellen Früchte zu spüren.

Insgesamt ein interessanter Whisky von Signatory abgefüllt, anders als die mir bekannten Originalabfüllungen.
Bei weitem nicht zu verachten, auch aufgrund eines guten PLV für einen 14-jährigen.



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