Berlin

Berlin, Berlin, wir waren in Berlin

Wir hatten, wie so viele, keinen Urlaub und schon gar nicht 2020.
Für 2021 wollten wir uns ebenfalls zurückhalten. Also suchten wir nach Alternativen.
Mal einen Wochenendtrip oder irgendwas anderes, möglichst spontan. Hauptsache ein paar Tage raus.

Dann wurden die Auftritte der Blue Man Group in Berlin beworben.
Kurz überlegt, Karten besorgt, Hotel gebucht, Zug gebucht.

Ja, mit dem Zug. Wir wollten entspannt reisen und die Umwelt schonen.
Was will man in der Hauptstadt mit einem Auto?
Parkgebühren von 20,- € pro Tag und der Verbrauch bei rd. 1.200 km ließen die Rechnung aufgehen.
ICE in der 1. Klasse mit Sitzplatzreservierung für ca. 180,- € …. die Entscheidung war gefallen.

Dann ging es los. Wir waren rd. 30 Minuten vor Abfahrt in Köln-Deutz am Bahnhof und tranken entspannt
noch einen Cappuccino. Noch hatten wir ja keine Ahnung was auf uns zukommen sollte.

Ich versuche mich kurz zu fassen.
Der 1. Zug fiel aus, der zweite ebenfalls. Der dritte wurde noch angezeigt aber dann ebenfalls als „Zug fällt aus“ angezeigt.
Der DB-Navigator auf dem Handy zeigte an das der ICE 941, in den wir ab Wuppertal einsteigen sollten, ab Köln – Hbf fährt.
Ich also zur Info im Bahnhof und gefragt ob es sinnvoll wäre zum Hauptbahnhof zu fahren um dort bereits einzusteigen.
„Der fährt nicht ab Köln“ sagte mir der Mitarbeiter hinter dem Schalter.
Okay, also weiter warten.
Endlich kam ein Zug und brachte uns nach Wuppertal, leider nicht zu Hauptbahnhof.
In Vohwinkel mussten wir raus. Ein freundlicher junger Mann zeigte uns, wir waren mittlerweile 6 Personen, den Weg durch Vohwinkel
zur Schwebebahn und anschließend den Weg von der Haltestelle zum Hauptbahnhof.

Unser ICE um 13:16 Uhr war natürlich schon lange weg. Der um 14:16 hatte Verspätung, aber den erreichten wir trotzdem nicht.
Nun hatten wir Zeit um einen Kaffee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen, denn der ICE um 15:16 fiel ebenfalls aus.
Jetzt heißt es die Zeit totzuschlagen und hoffen das der ICE um 16:16 dann auch fährt. Er fuhr!

Bis Hamm fuhr der ICE zügig durch, dort mussten wir noch ein paar Waggons eines anderen mitnehmen.
Wir mussten warten, rund 10 Minuten.
Jedenfalls lautete so die Info. Der Zug muss resetet werden.
Es dauerte und dauerte. Aus 10 Minuten wurden 30, aus 30 weitere 30 und letztendlich war es dunkel und wir stiegen
gegen 20 Uhr auf dem Nachbargleis in einen anderen ICE nach Berlin um.
Gegen 17:30 Uhr sollten wir ursprünglich dort sein, letztlich waren wir um 22:55 Uhr in Berlin-Hbf.
Schlappe 11 Stunden. IN der Zeit hätten wir auch in LA landen können, aber da wollten wir ja nicht hin.

Mit einem freundlichen Taxifahrer, tatsächklich in Berlin, fuhren wir dann schnell vom Bahnhof zu unserem Hotel.
Ein Hotel das man ruhigen Gewissens empfehlen kann. Der Preis stimmt und die Lage ist super.
10 Minuten bis zum Potsdamer Platz, ein paar Minuten bis zur U-Bahn Mendelssohn-Bartholdy-Park und zur Bushaltestelle.
Zur Potsdamer Straße sind es auch nur ein paar Minuten und von dort fahren auch reichlich Busse in alle möglichen Richtungen.

Somit war dann der Donnerstag erledigt – thank you for travelling Deutsche Bahn.

Aber am Freitag ging es dann richtig los.
Wir suchten uns ein Kaffee in dem wir frühstücken konnten.
Eine Studentin (?) empfahl uns das Schiller am Inge-Beisheim-Platz, rechts am Ritz-Carlton vorbei . Eine sehr gute Empfehlung.

Wir hatten für den Samstag nicht nur Karten für die Blue Man Group, sondern auch noch für den Panoramapunkt am Potsdamer Platz.
Die Tickets, gebucht bei Get your Guide mussten noch umgetauscht werden und das passte zeitlich ganz gut.
Da es auch recht leer war fragten wir ob wir nicht jetzt schon mit dem schnellsten Aufzug Europas hochfahren könnten.
Wir durften.

Bei bestem Wetter, es war schon etwas zugig, konnten wir die phantastische Aussicht genießen und hatten für den Samstag noch etwas mehr Zeit für die Stadt.
Ab Oktober öffnet der Panoramapunkt auf dem Kollhoff nämlich erst ab 11 Uhr.
So passte es wunderbar für uns.
Alles richtig gemacht und das nicht nur mit der Umbuchung dieses Trips in die Höhe.

Über Get your Guide haben wir schon mehrfach gebucht. Für Portugal, Rom, Köln und jetzt Berlin, nie gab es Probleme.
Zum Kollhoff-Tower können wir noch einen Tipp geben:
Unser VIP-Familienticket war preiswerter als 2 Einzeltickets 😉

Um es vorweg zu nehmen, an diesem 1. Tag in Berlin haben wir uns etwas über 13 KM zu Fuß durch die Stadt bewegt
und das obwohl die Fahrt mit den Öffentlichen in Berlin bestens funktioniert.

Hier die ersten Bilder aus Berlin.
Die Bilder rund um die East Side Gallery und das Neue Museum zeige ich euch in separaten Alben.

Die Kilometer steckten nicht nur in den Beinen.
Es gibt soo viel zu entdecken in dieser Metropole, Köln oder Düsseldorf wirken dagegen eher dörflich.

Nachdem wir aus der Höhe (Kollhoff-Tower) wieder festen Boden unter den Füßen hatten ging es los.
Vorbei an den Vertretungen einiger Bundesländer ging es zum Denkmal für die ermordeten Juden und zum Brandenburger Tor.
Ich konnte mir das 1968, so alt bin ich tatsächlich schon, von einem Aussichtspunkt hinter der Mauer ansehen. Verrückt.

Über „Unter den Linden“ ging es ein Stück Richtung Osten und dann nahmen wir Kurs auf Checkpoint Charlie.

Wir schlugen den Weg Richtung Nikolaiviertel ein. Vorbei an den zierlichen 😉 Gebäuden des Axel-Springer-Verlages.
Als wir über den Spreekanal gingen hatten wir das Nikolaiviertel erreicht. Ein Dorf in der Stadt, sehr ruhig und gemütlich.
Hier haben wir im Brauhaus Georgbräu sehr lecker gegessen und getrunken.
Das helle kann ich empfehlen 🙂

Da wir schon einmal in der Gegend waren ging es noch zum Hackeschen Markt und den Hackeschen Höfen.
Eine verrückte Welt. Menschenmassen auf dem Hackeschen Markt und wir setzten uns dazu.
Hier hatten wir das erste mal das Gefühl Touristen zu sein, die Bedienung ließ zu wünschen übrig, wahrscheinlich
weil man es hier nicht nötig hat. Schade, aber interessant war es trotzdem.

Die Hackeschen Höfe sind wirklich faszinierend, auch wenn das ein Touristen-Hotspot ist.
Viele kleine Läden die einen zum schwärmen bringen.

Bis wir dann am Abend wieder zurück waren dauerte es noch eine ganze Zeit.
Durch Baustellen rund um den Alex hatten wir es schwer eine passende Bushaltstelle für uns zu finden.
Hilfe erhielten wir keine. Irgendwann aber saßen wir in der Linie 200 die uns zurück brachte.
Ein anstrengender, aber schöner Tag ging zu Ende.

Leider hat das Schiller am Wochenende geschlossen, also brauchten wir eine Alternative und so kamen
wir ins Espresso House am Postdamer Platz. Nicht mit dem Schiller zu vergleichen aber durchaus okay.

Mit dem Bus fuhren wir zur „East Side Gallery“ und schauten uns dort die
unzähligen Graffitis an.

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Wir genossen die Sonne an der Spree unterhalb der Oberbaumbrücke und entdeckten das Hotel Michelberger.
Mit dem Bus ging es wieder zurück Richtung Brandenburger Tor. An der Wilhelmstraße stiegen und gingen am Finanzministerium vorbei
zu „Curry at the Wall“ Berlin Mitte. Currywurst in Berlin zu essen ist wie bei uns, schmeckt oder schmeckt nicht.
Ein schlechtes Urteil können wir jetzt nicht abgeben, aber es ist eben nicht mehr als eine Currywurst.

Vorbei an der Topographie des Terrors und dem Gropius-Bau ging es zu Fuß weiter zum Potsdamer Platz.

Bis zur Vorstellung der Blue Man Group hatten wir noch genügend Zeit um mal zu Ku`Damm zu fahren.
Gesagt, getan. Um es vorweg zu nehmen: wir waren froh als wir wieder am Hotel waren.
Einen Samstag auf der Hohe Straße in der Vorweihnachtszeit kann man da schon als Einkaufsbummel bezeichnen.
Menschenmassen waren unterwegs. Baustellen machten es nicht unbedingt einfacher.
Wir haben uns nur kurz die Gedächtnis Kirche angesehen und dann ging es mit Bus schnell zurück.

Ab ins Hotel, etwas frisch gemacht und dann zu Fuß zum Bluemax Theater.

Die Vorstellung und alles drumherum hat uns viel Spaß gemacht. Ein sehr angenehmer und lustiger Abend.

Das Abendessen gab es dann im Lindenbräu direkt im Sony Center.
Nette Bedienung, leckere Getränke, sehr leckeres Essen ….. was will man denn mehr.

Tag der Deutschen Einheit – 03. Oktober 2021

Die Sonne schien die Absicht zu haben nicht zu scheinen (sorry, fiel mir gerade so ein).
Unser Frühstück bekamen wir an diesem Tag im Cafè Pinch an der Köthener Straße.
Danach haben wir uns erst einmal die Füße vertreten.
Vorbei am Halleschen Ufer und Securitas, zum verlassenen Anhalter Bahnhof und zum Tempodrom.
An der Haltestelle Anhalter Bahnhof sind wir dann in den Bus gestiegen, unser Ziel war die Museumsinsel.

Zuerst haben wir uns nur ein wenig umgesehen.
Berliner Dom, Lustgarten, Altes Museum usw.

Bevor wir irgendwas unternahmen haben wir uns erst einen Cappuccino in der Cafeteria der James-Simon-Gallery gegönnt.
Wir stellten dabei fest das Museumssonntag ist, jeden 1. Sonntag im Monat ist das so = freier Eintritt!

Da die Sonne immer noch leicht versteckt war sind wir dann ins Neue Museum gegangen.
Zuerst wurden wir abgewiesen, schließlich hätte wir uns für ein bestimmtes Zeitfenster online
Karten besorgen müssen. Hatten wir und auch andere aber nicht.
Die robuste Dame vor der Tür gab uns den Hinweis einen QR-Code zu scannen, aber da bekamen wir auch nur
den wenig freundlichen Hinweis „kein Zeitfenster verfügbar“.
Daraufhin bat uns die Dame doch gefälligst mal zu warten und sie verschwand hinter der Tür.
Nach 2 Minuten teilte sie uns mit das sie an der Kasse nachgefragt habe und es gar nicht so voll wäre.
Wir konnten also an der Kasse die Tickets, die brauchten wir trotz des freien Eintritts, abholen und das Museum erkunden.

Sehr beeindruckend.

Natürlich haben wir uns bei den alten Ägyptern umgesehen, die Büste der Nofretete dürfte natürlich nicht verpasst werden und auch nicht der Berliner Goldhut.

Ein ganz besonderer Service:
auf jeder Etage war ein fachkundiger Mensch der sein Wissen anbot und sozusagen eine „private“ Führung bot.
An einer Stele wurden uns die Hieroglyphen vorgelesen = erklärt und im Bereich mit dem Berliner Goldhut
wurde uns genau erklärt wie dieser Hut entstand und wofür dieser gefertigt wurde.
Perfekt.

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Nach dem Museumsbesuch gönnten wir uns wieder einen Bus und fuhren bis zu den nordischen Botschaften.
Zu Fuß ging es dann vorbei an der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Hofjägerallee entlang bis zum großen Stern.
Die „Else“ haben wir auf uns wirken lassen und von dort haben wir einen Bus zum Reichstagsgebäude genommen.
Der „Berlin Pavillion“ machte aus dem dem Bus heraus einen ganz guten Eindruck, also wollten wir dort etwas essen und trinken.

Aus der Nähe betrachtet verflog der gute Eindruck sehr schnell, lediglich die Lage ist sehr gut. SCHADE!

Der Tag war auch lange genug. Also fuhren wir mit dem Bus zum Lützowplatz und von dort ins Hotel.
Die Fahrt sieht auf dem Plan etwas abenteuerlich aus, ist aber durchaus praktisch und auch schnell.

So schnell gehen ein paar Tage Berlin vorüber.

Jetzt noch ein bisschen entspannen, lecker Essen, was trinken und den Koffer packen.

Zur Nacht noch ein kleines Gebet an den König der Bahn, damit unser Zug am nächsten Tag nicht wieder 11 Stunden benötigt.

Wir sehen uns wieder in Berlin.

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